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Auf dem Weg ins nächste Jahrhundert


Weiter auf Erfolgskurs – und doch ein Problem

Das 75jährige Jubiläum hatte es gezeigt – das Erreichen eines großen Ziels birgt die Gefahr, dass es danach zu Problemen im Verein kommen kann. Aus diesen Erfahrungen hatte man gelernt. Dem Vorstand ist es gelungen die drohende Gefahr eines neuerlichen „Durchhängers“ im Verein zu vermeiden. Der Chor war weiterhin überaus erfolgreich – und der Zusammenhalt innerhalb der aktiven Sänger war größer denn je. Und dennoch – gerade der Erfolg bescherte dem Chor ein fundamentales Problem. Denn der Erfolg kam nicht von ungefähr. Um erfolgreich bei Wettstreiten bestehen zu können, sind häufige Chorproben auf hohem Niveau notwendig. Dem zufolge waren die Anstrengungen und Belastungen für die Sänger sehr hoch und es zeigte sich, dass immer weniger Sänger bereit waren diese Anstrengungen auf sich zu nehmen. Die Folge war, dass der Besuch der Gesangstunde immer geringer wurde. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung sank die Anzahl der aktiven Sänger auf unter 35.


Diese Entwicklung drückte die Stimmung und die Freude an den Singstunden sank bei allen Beteiligten immer weiter.  Zwangsläufig ergaben sich zunehmend Spannungen zwischen Chor, Vorstand und dem Chorleiter. In der Folge teilte Erwin Oefner 1991 dem Vorstand mit, dass er mit dem Volkschor nicht mehr zusammenarbeiten möchte. Der Vorstand akzeptierte diese Entscheidung.


Neuer Mann – gleicher Name – 18 Jahre Chorleiter Gerhard Oefner

So begann die Suche nach einem neuen Chorleiter. Etliche Bewerber wurden zu Probegesangstunden eingeladen. Das Ergebnis daraus war, dass dann der aus Linsengericht-Eidengesäß kommende Musikpädagoge Gerhard Oefner als neuer Chorleiter gewonnen werden konnte. Er begann mit den Probearbeiten und bereits beim Familienabend am 7. Dezember 1991 trat er erstmals mit dem Chor in der Öffentlichkeit auf. Mit Gerhard Oefner - übrigens mit Erwin Oefner nicht verwandt - begann ein neues erfolgreiches Kapitel in der Geschichte unseres Vereins. Die Schwerpunkte der Arbeit des Chores wurden mit ihm neu definiert. Weiterhin erfolgreich - aber im Vordergrund muss stehen: „Singen macht uns Spaß“.


Dieses Konzept ging auf. Der Chor war weiterhin bei Wettstreiten erfolgreich, sie wurden aber seltener besucht. Und - ganz wichtig und erfreulich - die Zahl der aktiven Sänger erholte sich langsam wieder. Viele Sänger, die den Chor verlassen hatten, kamen unter Gerhard Oefner wieder zurück. Unter seiner Leitung gestaltete der Volkschor eine Vielzahl erfolgreicher und über die Region hinaus beachtete Konzerte und unternahm erfolgreiche Konzertreisen. Dabei wurden oft neue Wege beschritten und auch einmal Experimente gewagt, die in der Öffentlichkeit beachtet und zum Teil auch viel diskutiert wurden. Beispiele sind:

  • April 1999: ein Benefiz-Konzert in der evangelischen Kirche zu Gunsten der Sanierung des Kirchturmes, das auf den Kulturseiten der regionalen Presse in mehrspaltigen Artikeln sehr positiv besprochen wurde und einen Erlös von 4.000 DM einbrachte.
  • Oktober 2003: ein Konzert in der Rodenbachhalle, dass nach einhelliger Meinung der Besucher und der Presse zu den kulturellen Höhepunkten des Jahres in Rodenbach gerechnet wurde. Dieses Konzert war für den Verein gewissermaßen auch ein „historisches Konzert“. Erstmals präsentierte sich neben dem Männerchor, der im Vorjahr gegründete Frauenchor und gestaltete dabei zu gleichen Teilen das Programm mit. Bei den gemeinsam vorgetragenen Stücken standen 108 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne - ein Novum in der Geschichte Rodenbacher Gesangvereine.
  • Oktober 2004: Kirchenkonzert beider Chöre in der katholischen Kirche in Rodenbach, in dessen Folge der Männerchor die Einladung erhielt, einen Gottesdienst im Mainzer Dom zu begleiten. Noch im gleichen Jahr folgte man dieser Einladung und trug dabei sechs Gesangsstücke vor. Der Auftritt wurde von den rund 400 Besuchern des Gottesdienstes mit langem Beifall belohnt.
  • Oktober 2005: Auf der Konzertbühne des „Park Hotels Paradieso“ in Peschiera del Garda am Gardasee wurde am 23. Oktober gemeinsam mit dem Trientiner Bergsteigerchor „Coro Castél“ aus Arco und dem Gebirgsjägerchor „Coro A.T.A. Peschiera“ ein Chorkonzert gestaltet. Das umfangreiche Spektrum der unterschiedlichen Chorliteratur aus Deutschland und den Trientiner Bergen machte dabei den besonderen Reiz aus. Das Konzert ist der musikalische Höhepunkt der 7-tägigen Reise des Volkschors an dem Gardasee
  • Oktober 2006: der Verein lädt unter dem Motto „Weltenbummler“ zu einer musikalischen Reise rund um die Welt in die Rodenbachhalle ein, die mit ansprechender Moderation und zahlreichen Filmanimationen versehen ist. An zwei Abenden (13. Und 14. Oktober.) ist die Rodenbachhalle ausverkauft und über 40 weitere Interessierte konnten nicht mehr eingelassen werden.
  • Mai 2008: der durch die Vereinigung der Spitzenverbände entstandene Deutsche Chorverband veranstaltet sein erstes Chorfest - das „Bremer Chorfest 2008“. Der Volkschor nahm als offizieller Vertreter des „Hessischen Chorverbandes“ daran teil. Das Chorfest ist mit über 200 Chören aus aller Welt und rund 8.000 Sängerinnen und Sängern wohl eines der bisher größten Chorfeste auf deutschem Boden. Mit über 80 Sängerinnen und Sängern zählt der Volkschor dabei zu den größten Einzelformationen. Unsere Teilnahme an der „Nacht der Chöre“ in der „oberen Rathaushalle“ im Bremer Rathaus wird zu einem grandiosen Erfolg. Die während unseres Auftrittes immer zahlreicher werdenden Zuschauer (am Ende ca. 400) bekunden mit stehendem Applaus ihre Begeisterung und die gute Leistung der beiden Chöre. Mit Gerhard Oefner ist der Verein in eine neue Epoche seiner Geschichte gestartet. Nach 115 Jahren Männerchor – hat der Verein in 2002 einen Frauenchor gegründet. Mit seiner musikalischen Arbeit hat er entscheidend dazu beigetragen den Verein „zukunftsfähig“ zu machen. Gerhard Oefner beendete sein Engagement in unserem Verein nach rund 18 Jahren, im Juli 2009.