Der Volkschor mit neuem Schwung


Mit dem Frauenchor – der Volkschor im Aufwind

Die positive Entwicklung des Frauenchors, wirkte sich in der Folge auch auf den Männerchor aus. Beflügelt durch den Werbeerfolg bei den Frauen, wurde 2004 auch eine Webeaktion für den Männerchor gestartet. Mit dem Motto „Neue Männer braucht der Chor“ konnten 7 neue Männer begrüßt werden, wodurch der Männerchor die Zahlt seiner aktiven Sänger um fast 15 % steigern konnte. In 2005 geht der Verein nach einer längeren Pause wieder einmal auf große Fahrt. Eine Konzertreise führt den Volkschor vom 22. bis 28. Oktober 2005 an den Gardasee.


Der Volkschor startete mit 130 Teilnehmern in 3 Bussen - darunter 45 Sängerinnen des Frauenchors und 35 Sänger des Männerchores - zu einer 7-tägigen Reise an den Gardasee. Die Tage vergingen wie im Flug. Bei herrlichem Wetter wartete auf die Teilnehmer in den folgenden Tagen ein attraktives Reiseprogramm. Dies führte die begeisterten Teilnehmer u.a. nach Verona und Venedig, in das Alto Adige (Südtirol) und das Trientiner Hinterland sowie natürlich in die schönen „Flecken“  rund um den Gardasee, wie z.B. Sirmione, Riva del Garda, Arco, den Tennosee, den Kurort Comano Terme, entlang dem Toblinosee und vieles mehr.

 

Der gesangliche Höhepunkt war dabei das bereits beschriebene Gemeinschaftskonzert mit dem Trientiner Bergsteigerchor „Coro Castél“ aus Arco und dem Gebirgsjägerchor „Coro A.T.A. Peschiera“. Die Teilnehmer dieser Reise erinnern sich noch heute gerne an die schönen Tage zurück. Im folgenden Jahr – also 2006 veranstaltet der Volkschor erstmals ein Konzert zweimal an aufeinander folgenden Tagen. Zu seiner Reise um die Welt lädt der Volkschor alle „Weltenbummler“ in die Rodenbachhalle ein. Am 13. Und 14. Oktober wird dieser Einladung so zahlreich gefolgt, dass beide Konzerttage ausverkauft sind und nicht alle Kartenwünsche erfüllt werden konnten.


Im gleichen Jahr präsentiert sich der Volkschor erstmals im „World Wide Web“ und ist seit Juni 2006 unter www.volkschor.com zu erreichen. Die immer wieder gelobte Präsentation findet immer mehr Anklang, das zeigen die ständig steigenden Zugriffe. In 2011 konnten im Schnitt bis zu 2.500 Zugriffe im Monat gezählt werden.


120 Jahre Volkschor

Drei Ereignisse machten das Jahr 2007 zu einem besonderen Jahr. Der Volkschor feierte sein 120jähriges Bestehen. Dieses „kleine Jubiläum“ wurde am 21. April mit einer Feierstunde in der Rodenbachhalle gewürdigt. Etliche Ehrengäste - unter ihnen Landrat Erich Pipa und Bürgermeister Klaus Schejna – sowie zahlreiche Vertreter befreundeter Vereine konnten begrüßt werden. Ein Jubiläumskonzert – zu dem auch die beiden übrigen örtliche Gesangsvereine „Frohsinn Niederrodenbach“ und die „Sängervereinigung Oberrodenbach“ eingeladen waren – rundeten die „Geburtstagsfeierlichkeiten“ ab.


Werbeaktion für den Männerchor

Der Volkschor widersetzt sich dem Trend. Überall – nicht nur in der eigenen Region werden die Männerchöre immer kleiner und „überaltern“. Diesem Prozess wollte man nicht tatenlos zusehen. Zur Stärkung des Männerchores wurde unter der Federführung des 1. Vorsitzenden, Volker Bingel, eine groß angelegte Werbekampagne initiiert. Diese stand unter dem Motto „Volkschor - ein Netzwerk der Freundschaft“. Mit rund 300 leuchtend gelben Plakaten wurde im ganzen Ort für einen Informationsabend geworben. Drei unterschiedliche Handzettel wurden im Abstand von wenigen Tagen in allen Haushalten verteilt und an 2 Samstagen gingen die Männer mit einem Informationsstand an der Stelle auf „Stimmenfang“ an der dies sonst die Parteien zu Wahlzeiten tun.


Die Aktion erregte außerordentliche Resonanz. Selbst in der überregionalen Presse wurde ausführlich darüber berichtet. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) brachte einen 3-spaltigen Bericht. Der Erfolg war überwältigend. 21 Männer hatten sich zu dem Infoabend eingefunden. Der erste Vorsitzender Volker Bingel, Dirigent Gerhard Oefner, aber auch alle etablierten Sänger waren sprachlos bzw. fanden nur Worte wie: „Wahnsinn“, „das gibt es nicht“, „phänomenal“. Alle waren glücklich denn – der große Einsatz hat sich gelohnt.


Durch die überregionale Berichterstattung wurde auch die „NEUE CHORZEIT“, die Fachzeitschrift des Deutschen Chorwesens und das Mitgliedermagazin des Deutschen Chorverbandes, auf diese Aktion aufmerksam. Sie macht die Werbeaktion in ihrer Ausgabe vom Februar 2008 zur „Titelstory“. In einem doppelseitigen Artikel wurde darüber berichtet. In diesem und im folgenden Monat wurde der Internetauftritt des Volkschors über 40.000 mal aufgerufen. In der Folge gab es zahlreiche Anfragen und Unterstützungsanfragen aus ganz Deutschland. Der erste Vorsitzende Volker Bingel berichtete auf Einladungen etlicher Chorverbände über diese Aktion. Am wichtigsten aber war, Die Zahl der aktiv singenden Männer hat sich deutlich verbessert.

 

Verleihung der Ehrenplakette des Main-Kinzig-Kreis

Am 25. Oktober 2007 wurde dem Volkschor in der Stadthalle Gelnhausen die Ehrenplakette des Main-Kinzig-Kreises verliehen. Diese Ehrung stellt eine besondere Würdigung der ehrenamtlichen musikalischen Arbeit des Vereins dar. Die Laudatio hielt Musikdirektor Gerd Zellmann. Er würdigte den Volkschor als engagierten Verein für den Chorgesang, der in seiner Geschichte auf zahlreiche Höhepunkte zurückblicken kann und im kulturellen Leben in Rodenbach eine Hauptrolle spielt.

 

Dem Volkschor sei es gelungen mit der Gründung des Frauenchors vor 5 Jahren und einer in diesem Jahr groß angelegten und sehr erfolgreichen Werbeaktion für den Männerchor, den Verein und damit den Chorgesang in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Unter der musikalischen Leitung seines Dirigenten, Musikdirektor Gerhard Oefner, brachte der Männer- und Frauenchor 3 Lieder zu Gehör. Zum Abschluss erhielt der erste Vorsitzende Volker Bingel aus den Händen von Landrat Erich Pipa die Ehrenplakette des Main-Kinzig-Kreises.


2008 – Chorfest in Bremen

Nach dem Zusammenschluss der Chorverbände in Deutschland, hat der neue „Deutsche Chorverband“ unter dem Motto „Wir sind ganz Chor“ sein erstes Chorfest veranstaltet. Vier Tage lang, vom 22. bis 25. Mai 2008, brachten rund 10.000 Sängerinnen und Sänger die Hansestadt Bremen zum Singen. In mehr als 400 zumeist kostenlosen Konzerten begeisterten Chöre aus der gesamten Bundesrepublik sowie aus Namibia, Utrecht, Danzig und Riga das Bremer Publikum.


Neben dem Volkschor aus Klein-Krotzenburg waren die beiden Chöre des Volkschor Niederrodenbach mit seinem Dirigenten Gerhard Oefner die offiziellen Vertreter des Hessischen Chorverbandes. Sämtliche Nuancen der Chormusik wurden von den ca. 200 Chören bedient und wir, mit über 80 Sängerinnen und Sängern, als eine der größten Formation waren dabei. Am Freitagnachmittag (22.05.) präsentierten die beiden Chöre auf der Chorfestbühne auf dem Bremer Marktplatz dem zahlreich erschienen Publikum in fröhlicher Atmosphäre die ersten Gesangsvorträge.


Der absolute Höhepunkt unserer konzertanten Auftritte in Bremen war dann „Die Nacht der Chöre“. Gegen 21.30 starteten wir in der gut gefüllten „Oberen Rathaushalle“ vor fachkundigem Publikum mit unserem Frauenchor in das Konzert. Mit den 4 schönen Vorträgen „Jubilate Deo“, „Cantate Domino“, „Gebet“ und „Der Herr hat seinen Engeln empfohlen“ überzeugte unser Frauenchor nicht nur unseren Dirigenten Gerhard Oefner. Im Anschluss daran brillierte unser Männerchor mit den Vorträgen „Hymnus“, „Abendfrieden“, „Ave Maria“ und zum Schluss „Shenandoah“.


Höhepunkt war dann in gemischter Formation der gemeinsame Auftritt mit dem Lied „Vater unser“. Der Beifall mit „Standing Ovations“ des begeisterten Publikums belohnte alle für diese tollen Leistungen. Nach diesen erfolgreichen musikalischen Darbietungen fiel die Anspannung von den Akteuren ab und sie genossen den Rest der „Nacht der Chöre“. Der große Erfolg in Bremen wurde leider auch zum letzten öffentlichen Auftritt mit dem langjährigen Chorleiter Gerhard Oefner. Ein schwerer Unfall verhinderte, dass er das noch von ihm vorbereitete Konzert „Herbstgedanken“, am Sonntag den 02. November in der evangelischen Kirche in Niederrodenbach leiten konnte. Er wurde in den letzten Proben und beim Konzert von Jörg Schmalfuß vertreten.


2009 – und wieder endet eine kleine „Ära“

Für den Volkschor Niederrodenbach ging mit dem Beginn seiner Sommerpause 2009 eine kleine Ära zu Ende. Der Chorleiter - Musikdirektor Gerhard Oefner - hat die musikalische Leitung der beiden Chorformationen des Vereins abgegeben. Seit 1991 war die überaus erfolgreiche Entwicklung des Rodenbacher Traditionsvereins mit dem Namen „Gerhard Oefner“ verbunden. Immer wieder wurden ehrgeizige musikalische Ziele umgesetzt und realisiert. Sein Engagement und sein musikalisches Verständnis haben den Verein in dieser Zeit getragen. Gerhard Oefner war immer dafür zu haben, wenn es galt einmal neue Wege zu gehen. Oftmals war er dafür auch der Impulsgeber. Das Ergebnis war eine überaus erfolgreiche Vereinsentwicklung, unter anderem mit der Gründung des Frauenchores. Attraktive Chorreisen mit Auftritten im In- und Ausland wurden absolviert und moderne, abwechslungsreiche Chorkonzerte bescherten dem Volkschor regelmäßig ein ausverkauftes Haus.


Nach der Sommerpause – im August 2009 - übernahm Jörg Schmalfuß aus Hasselroth – der Gerhard Oefner ja bereits nach seinem Unfall vertreten hatte die musikalische Leitung der Chöre.  Am 8. Mai 2010 veranstaltete der Volkschor in der Rodenbachhalle eine große Benefiz-Veranstaltung zu Gunsten der Erdbebenopfer in Haiti. Zahlreiche Musik- und Kulturschaffende aus Rodenbach und der Region haben sich kostenlos für „Rodenbacher Benefiz – Hilfe für Haiti“ zur Verfügung gestellt und so zu dem grandiosen Erlös von 5.000 € beigetragen. Dieser Erlös wurde der Hilfsorganisation „Help a child e.V.“ übergeben.


Leider konnte sich der neue Chorleiter in den folgenden Monaten nicht den nötigen Rückhalt in den Chören erarbeiten, um auf Dauer erfolgreich zusammen zu arbeiten. In der Folge einigte man sich nach nur einem Jahr mit Herrn Schmalfuß, wieder getrennte Wege zu gehen.


Die Suche nach einer neuen Chorleitung und ein Chorprojekt

Mit der Sommerpause 2010 begann somit erneut die Suche nach einem neuen Chorleiter. Der Vorstand wollte natürlich möglichst rasch eine gute Lösung finden, sich auf der anderen Seite aber nicht unter Zeitdruck setzen. Im Zusammenhang mit der Besetzung der Chorleiterstelle, stand auch die Forderung der Sängerinnen und Sänger nach einer deutlichen Verbesserung der Chorqualität auf der „Prioritätenliste“. Im Zuge der diversen Gespräche entwickelte sich die Idee zu einem reizvollen Projekt, mit dem beide Ziel elegant miteinander verbunden werden konnten. Zum einen konnte ohne Zeitdruck ein neuer Chorleiter (oder Leiterin) gesucht werden, ohne dass der Gesangsbetrieb langfristig unterbrochen würde. Zum anderen ergab sich die Möglichkeit, die Qualität des Chorklangs beider Chöre deutlich weiter zu entwickeln.


Mit dem Dirigenten und Gesangspädagoge Martin Winkler wurde das Konzept für einen vier monatigen Workshops unter dem Titel „So geht Chor“ entwickelt. Martin Winkler hat sich als ein – auch international – anerkannter Musikpädagoge einen guten Namen in der Chorszene erarbeitet und leitet erfolgreich die Musikschule in Dreieich. Das Chorprojekt wurde gleichzeitig wieder zur Werbung für die beiden Chorformationen des Volkschors genutzt und so allen Interessierten angeboten, ob sie nun Vereinsmitglied waren oder nicht. Wieder wurden viele gelbe Plakate in Rodenbach aufgehängt und erfreulicherweise war das Interesse groß. Der Startschuss fiel im August.

 

Mit viel Enthusiasmus und hohem Engagement haben sich in der Folge die Sängerinnen und Sänger des Volkschor Niederrodenbach gemeinsam mit ihren „Gastsängerinnen und -sängern“ auf das Experiment eingelassen. Kurzweilig, konzentriert und mit hoher Professionalität gestaltete Martin Winkler unsere „Qualitätsoffensive“. So konnte man guten Gewissens dem Publikum in der Abschlusspräsentation am 10. Dezember 2010 das Ergebnis präsentieren. Das Projekt kann als ein „voller Erfolg“ angesehen werden. Die Qualität beider Chöre hat sich deutlich verbessert und etliche der Gastsängerinnen- und Gastsänger haben auf Dauer den Weg zum Volkschor gefunden.


Auch die Suche nach einem neuen Chorleiter war von Erfolg gekrönt und der neue Mann war Thomas Löffler. Thomas Löffler war dem Chor kein Unbekannter. Noch vor der Gründung des Frauenchors hatte er den damaligen Chorleiter, Gerhard Oefner, für einige Wochen vertreten. Dieser Kontakt war nie ganz abgerissen und wurde nun wieder intensiviert. Thomas Löffler erklärte sich bereit, das Chorprojekt von Martin Winkler zu begleiten und zeigte starkes Interesse an der Position des Chorleiters. Noch während des Projektes wurde man sich einig und so konnte der Vorsitzende Volker Bingel auf der Abschlussveranstaltung des Chorprojektes verkünden, dass Thomas Löffler am 1. Januar 2011 als neuer Chorleiter für beide Chöre seine Arbeit aufnimmt.

 

Mit intensiver Probenarbeit wurde in 2011 auf dem Fundament des Chorprojektes aufgebaut.